Endlich! Nach einem tränenreichen Abschied von meinen Eltern verlassen wir am 17. September gegen Mittag unsere Heimatstadt Passau. Doch bevor wir uns endgültig verabschieden, statten wir Michis Oma noch einen kurzen Besuch ab und werden prompt mitten in Passau noch von der Polizei gestoppt und gefilzt. Da wir jedoch keine blinden Passagiere an Board haben, schicken uns die freundlichen Polizisten mit einem augenzwinkernden „Eure Tour geht ja gut los!“ schnell wieder weiter.
Die ersten 300 Kilometer unserer Reise legen wir auf dem Weg nach Kroatien zum Großteil schweigend zurück. Keiner weiß so wirklich, was er sagen soll. Ich schwanke zwischen Abschiedsschmerz und Vorfreude. Beide können wir nicht so wirklich begreifen, was da gerade geschieht: Wochen und Monate der Vorbereitung und Träumerei werden endlich Wirklichkeit! Der Moment ist einfach zu groß für viele Worte. Die Stille wird nur durch gelegentliche Schmerzensschreie von Michi unterbrochen, da ihm im Viertelstundentakt ein Tropfen eiskalten Kondenswassers von der Klimaanlage auf die nackten Füße tropft.
Die Grenze nach Kroatien passieren wir trotz der erwarteten Flüchtlingsströme problemlos, auch wenn ich dem Beamten zuerst aus Versehen zehn Euro für die Maut statt unserer Pässe in die Hand drücken will. Grenzen sind wir Europäer halt nicht mehr gewohnt.
Die erste Nacht verbringen wir wenig romantisch an einer Raststätte bei Zagreb. Am nächsten Tag erreichen wir am frühen Nachmittag den Hafen von Sukosan, wo wir uns mit Michi´s Eltern treffen. Sie ankern dort eine Nacht mit ihrem Boot, bevor sie ihren diesjährigen Kroatienurlaub beenden. Zusammen verbringen wir einen lustigen Tag auf, am und im Meer. Nur für mich ist es leider noch nicht so lustig. Seit unserer Abfahrt ist mir total schlecht. Das kann ja heiter werden! Doch Michi´s Papa kuriert mich abends mit einem furchtbar grässlichem kroatischen Kräuterlikör. Den Namen des Gebräus habe ich vergessen, aber es schmeckt wie abgelaufener Hustensaft. Immerhin: Seit diesem Abend bin ich topfit!
Für den Samstag beschließen wir, einen Campingplatz bei Primosten anzusteuern und dort ein zwei Nächte zu verbringen. Die Lage und vor allem der Strand dort sind ein Traum! Wir nutzen die Zeit zum Baden, aber auch um unser Auto ein wenig zu putzen. Und das beste: Ich bekomme eine neue Luftmatratze, nachdem meine alte noch vor der Abfahrt in München das Zeitliche gesegnet hat. Jetzt kann die Reise richtig losgehen!
mal so nebenbei: sehr lässiger Schreibstil, liest sich echt gut.
Das freut mich! Und ebenfalls ganz nebenbei: Danke für die Tipps bzgl. der Fotobearbeitung. Das macht mir hier das Leben acht um Einiges leichter. Habe heute jemanden aus Hoki getroffen, da musst ich gleich an dich und die Kubus-Truppe denken. Viele Grüße aus der Türkei!
Sehr interessant geschrieben! Weiter so!
Danke dass ihr uns etwas mitreisen lasst, ich freu mich die folgende Berichte.
Das geht ja schon gut los ?? bin gespannt auf alles was noch kommt 🙂
Jaja, der Papa und sein Schnaps 😀 Freut mich, dass es dir wieder gut geht und euch sowieso 🙂
Viel viel Glück liebe Micha, ich bewundere und beneide Euch jetzt schon; ich freu mich auf Fortsetzungsstorys.
Lg
Al
Danke euch! Wir bemühen uns, euch auf dem Laufenden zu halten. 🙂